Ormalingen

Bewirtschafter:
Andreas Itin
Obstgarten am Bühlen
27 Bäume, 16 Obstsorten

 Sortenliste

  • Blenheim Reinette
  • Bohnapfel
  • Boskoop
  • Edelchrüsler
  • Eierlederapfel
  • Gisiapfel, süss
  • Hanger Süssapfel
  • Itinapfel, süss
  • Kaiserapfel
  • Lederapfel BL
  • Menznauer Jägerapfel
  • Mistapfel
  • Sauergrauech
  • Schönapfel
  • Wasserbirne
  • Weinbirne, späte

 

 

 

Im Gespräch mit Andreas Itin, dem Bewirtschafter unseres Sortengartens in Ormalingen (Mitteilungsblatt 2008)

An den jährlichen Rundgängen auf den Sortengärten des Vereins zeigte sich der Standort Ormalingen als vorbildlich gepflegt. Es freut uns, mit diesem Standort die Serie der Vorstellung unserer Sortengärten weiter zu führen. Im Obstgarten am Bühlen stehen 27 Bäume mit 16 Obstsorten.
Der Hof an der Hauptstrasse 21 in Ormalingen ist seit mehreren Generationen im Besitz der Familie. Andreas Itin hat den Hof im Jahr 1993 von seinen Eltern übernommen und führt in als Vollerwerbsbetrieb mit einem eigenen Hofladen. Seit diesem Herbst ist er an der Energiefirma Neo Biogas GmbH in Ormalingen beteiligt, die aus einheimischem Grüngut (z.B. aus den Grünabfuhr-Sammlungen benachbarter Gemeinden) und landwirtschaftlichen Reststoffen Energie in moderner Form, d.h. CO2-neutral herstellt. In der von Biopower erstellten Anlage wird Wärme für etwa 450 und Strom für 150 Einfamilienhäuser produziert.

EDELCHRÜSLER: Am 1.4.1994 hast Du die Bewirtschaftungsvereinbarung mit dem Verein Edelchrüsler abgeschlossen und zu den schönen alten Bäumen einige junge gepflanzt. Wie hat sich der Obstgarten in den vergangenen 14 Jahren entwickelt?

Andi Itin: Die alten, grossen Bäume stehen noch und die damals gepflanzten sind mittlerweile zu anständigen Obstbäumen herangewachsen. Der Streuobstbestand bildet eine landschaftlich erfreuliche Einheit am nordexponierten Abhang unter Bühlen, einem spornartigen Ausläufer der Wenslinger Juratafel zwischen dem Ergolz- und dem Eital.

Wie geht es den zwölf damals frisch gepflanzten Obstbäumen heute?

Sie haben sich alle gut entwickelt und geben einen schönen Ertrag. Weil die Bäume in der Weide stehen, ist es noch immer wichtig, ihnen einen guten Schutz vor dem Weidevieh zu gewähren.

Welchen Ertrag liefern die nun 14-jährigen Jungbäume?

Die Lederäpfel BL (3 Bäume) ergaben in diesem Jahr rund 10 Harasse, dies war aber kein besonders ertragreiches. Von den übrigen konnten wir dieses Jahr um 30 Harasse Mostobst ernten.

Wie verwertest Du die Äpfel aus dem EDELCHRÜSLER Sortengarten?

Für den Verkauf im Hofladen eignen sich die Lederäpfel BL und die Sauergrauech. Alle anderen Sorten - die fast durchwegs nicht unbedingt den Geschmack des breiten Publikums treffen - werden vermostet. Dementsprechend lesen wir nur Lederäpfel BL und Sauergrauech von Hand ab. Die übrigen werden mit dem Seil geschüttelt. So können wir Aufwand und Ertrag einigermassen im Gleichgewicht halten. In unserem Hofladen führen wir allerdings noch manche andere - moderne Apfelsorten, die wir in unseren Niederstammanlagen produzieren. Wir vermarkten grundsätzlich alle unserer Produkte selbst.
Eine Ausnahme bilden die früh reifenden Blauacher der 17 Hochstammbäume entlang der Grenze unserer Hofparzelle hier im Dorf. Der grosse Ertrag dieser Bäume eignet sich zum Verkauf an die Landwirtschaftliche Genossenschaft. Beispielsweise erhielten wir im Jahr 2007 von diesen Bäumen 6 Tonnen Mostobst, die drei Personen in einem Tag durch schütteln ernten und abliefern konnten. Besondere Freude habe ich jeweils an der Blüte dieser Bäume - dann sehen sie mit den grossen, weissen Blütenbüscheln wie frisch eingeschneit aus!

Da im Bühlen nicht nur alte Bäume stehen, hast Du wohl einiges zu tun mit der Mausbekämpfung….

Ja, die Mausbekämpfung ist ein Dauerthema - allerdings kann ich heute noch darauf zählen, dass sich mein bald 81-jähriger Vater dieser Aufgabe widmet. Seine jahrzehntelange Erfahrung beim Mausen sichert natürlich auch den Erfolg. Als langjähriges Mitglied der Baselbieter Obstproduzenten widmet er sich auch regelmässig dem Schnitt der Hochstammbäume.

Wie wird die Parzelle mit den Bäumen sonst genutzt? (Unternutzen?)

Die 50 Aren grosse Parzelle Bühlen ist zusammengefasst aus mehreren kleinen Parzellen und wird beweidet.

Ein Blick in den Baumgarten im Bühlen zeigt, gut gepflegte junge und eindrückliche Bäume mit vielen Jahrzehnten Alter. Was hast Du für eine Beziehung zu den Bäumen?

Für mich sind diese Bäume vor allem ein Teil des Landschaftsbildes. Ich betrachte sie nicht als besonders relevant innerhalb der Betriebsrechnung. Vom rein wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus schlagen die Niederstammanlagen wesentlich mehr zu Buche. Am Standort Bühlen, in der Weide haben diese landschaftsprägenden Bäume ihren berechtigten Platz, sie spenden zudem wertvollen Schatten fürs Vieh. Neben den 27 Bäumen des EDELCHRÜSLER Sortengartens bewirtschaften wir allerdings noch rund 120 weitere Hochstammbäume, teilweise im Zusammenhang mit dem "Hochstammprojekt Farnsberg". Auch da bin ich der Überzeugung, dass im Vordergrund der Aspekt von Landschaft / Natur steht und nicht die Produktion.

Wir haben im Vertrag vereinbart, dass die Bewirtschaftung nach den Vorgaben des Kantons in der Weise erfolgt, dass Beiträge für ökologischen Ausgleich gemäss der entsprechenden Verordnung ausgerichtet werden können. Hat sich diese ökologische, bzw. biologische Bewirtschaftung bewährt?

Der Verzicht auf den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln beim Obst ist angesichts der Verwertung des grössten Teils als Most kein Problem und die zum Verkauf im Hofladen geernteten Lederäpfel BL und Sauergrauech erfordern ebenfalls keinen Einsatz weiterer Hilfsmittel.
Wichtig ist allerdings, dass die Bäume die nötigen Pflegeschnitte erhalten - und dies macht bisher mein Vater zuverlässig. In diesem Sinne hat sich die ökologisch verantwortliche Bewirtschaftung bewährt.

Du beschäftigst dich ja nicht ausschliesslich mit Bäumen...

Obstbau ist mit gegen 20 Prozent der Wertschöpfung ein wichtiger Betriebszweig. Der Direktverkauf von Hofprodukten ergibt rund einen Drittel und von der Viehwirtschaft stammt ein weiteres Drittel des Betriebsertrags.
Neu kommt nun auch noch ein gewisser Anteil aus der Biogasproduktion (Neo Biogas GmbH) dazu.
Als eigentlicher Selbstvermarktungsbetrieb achten wir darauf, dass alles, was aus der Landwirtschaft anfällt, in einer geeigneten Form verwertet wird. Auf diese Weise tragen auch alle Familienmitglieder zum Erfolg des Betriebes bei

Vielen Dank für das Gespräch sowie Deinen und den Einsatz der ganzen Familie!
Martin Furter

 

Um von einer bestimmten Sorte aus dem Sortiment Äpfel zu erhalten, können Sie das vor der Ernte anmelden, damit Itins solche Äpfel für Sie beiseite und nicht zum Mostobst legen.
Im Hofladen der Familie Itin finden Sie frisches Gemüse, Obst, Süssmost und eine grosse Auswahl weiterer Köstlichkeiten aus dem Betrieb, wie Dörrfrüchte, Gewürze oder auch gebrannte Wasser.
Am besten gönnen Sie sich bei Gelegenheit einen Augenschein in Itin's Hofladen - es lohnt sich!

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